400 neue Anleger*innen aus Baden-Württemberg
13.02.21 Der Oikocredit Förderkreis Baden-Württemberg ist im Corona-Jahr 2020 beachtlich gewachsen. Die Zahl der Anleger*innen hat um 2,4% zugenommen und das obwohl die internationale Genossenschaft 2020 keine Dividende ausgeschüttet hat. Es zählt der soziale Gewinn. Welche anderen Blickwinkel auf “Gewinn” es gibt, untersucht der Förderkreis mit Akteuren aus der nachhaltigen Wirtschaftsszene am 26. und 27. Februar im GUTES GELD LAB.
“Unseren Anleger*innen ist vor allem die soziale Rendite wichtig - dass Einkommen und Jobs für einkommensschwache Menschen in Ländern des Globalen Südens geschaffen werden”, so Manuela Waitzmann, Geschäftsführerin im Oikocredit Förderkreis Baden-Württemberg. Die Zahl der Investor*innen ist 2020 um 400 auf knapp 8.500 angewachsen.
Soziale Rendite zählt
Der Oikocredit Förderkreis Baden-Württemberg ist Mitglied des Impact Investors Oikocredit. Obwohl 2020 eines der schwierigsten Jahre in der Geschichte des Unternehmens ist, steht die Genossenschaft solide da. Im letzten Jahr wurde allerdings keine Dividende ausgeschüttet – in früheren Jahren lag sie maximal bei moderaten zwei Prozent. Ein Teil des Gewinns geht immer in sogenanntes Capacity Building, also Beratung und Schulungen oder auch andere Zusatzleistungen. 2020 bedeutete das z.B. kostenlose Setzlinge für ruandische Teebauern, Risikoberatung oder Soforthilfe für Hygienemaßnahmen.
Was ist ein guter Gewinn?
Die Frage nach ethisch vertretbaren Gewinnen stellt sich in Corona-Zeiten immer mehr: Einer steigenden Staatsverschuldung stehen wenige wachsende Privatvermögen gegenüber. “Ein Systemkollaps scheint vorprogrammiert”, analysiert Carmen Losmann, die Regisseurin des Dokumentarfilms "Oeconomia". Neben elf nachhaltigen Initiativen sind sie und namhafte Referent*innen wie Gerhard Schick (ehem. MdB, Bürgerbewegung Finanzwende) oder der Ökonom Niko Paech als Vertreter der Postwachstumsökonomie beim GUTES GELD LAB dabei. “Ob jung oder alt, wer verstehen möchte, wie die globale Finanzwirtschaft funktioniert, welche Verwerfungen es gibt und wie zukunftsfähige Alternativen aussehen, ist bei unserem GUTES GELD LAB richtig”, so Waitzmann. “Das GUTE GELD LAB und die Vernetzung von Initiativen sehen wir als Teil unseres Bildungsauftrages”.
Das LAB findet am Fr, 26. Februar (17-20 Uhr) und Sa, 27. Februar (11-15.30 Uhr) statt. Ein Doku-Kinofilm, Vorträge und Workshops beleuchten unterschiedliche Facetten von “Gewinn” und stellen gesellschaftliche Alternativen vor. Die Teilnahme ist digital, kostenfrei und auch an einzelnen Tagen bzw. Modulen möglich. Programm und Anmeldung www.oikonnect.de/lab
