Das Frauenpower-Team wächst
Seit Februar 2022 freut sich das Team der Geschäftsstelle des Oikocredit Förderkreis Baden-Württemberg über zwei neue Kolleginnen. Im Interview stellen wir die beiden vor.
Frauenpower pur - das Team der Geschäftsstelle in Stuttgart ist um zwei neue Mitarbeiterinnen gewachsen. Sophia Alcántara unterstützt seit Feburar 2022 Manuela Waitzmann als Assistentin der Geschäftsführung. Mirja Lehleuter ist als Nachfolgerin von Ulrike Pfab die neue Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Sophia Alcántara unterstützt die Förderkreis-Geschäftsführerin Manuela Waitzmann bei verschiedenen Aufgaben. Zuvor hat die studierte Soziologin einige Jahre in der anwendungsorientierten Nachhaltigkeitsforschung gearbeitet.
Mirja Lehleuter kommuniziert bereits seit fünf Jahren zu Finanzen und Nachhaltigkeit. Sie ist übrigens kein Oikocredit-Neuling: Sie war unter anderem von 2017 bis 2020 bei der Oikocredit Geschäftsstelle Deutschland in Frankfurt angestellt. Zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit gehören die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Betreuung der Ehrenamtlichen in Baden-Württemberg sowie die Mitgestaltung der Bildungsarbeit.
Um die beiden neuen Teammitglieder besser kennenzulernen, haben wir ihnen ein paar Fragen gestellt, die sie hier beantworten.
Was fasziniert dich am Thema nachhaltige Finanzen?
Sophia: „Über Geld spricht man nicht“ – Genau das sollten wir schleunigst ändern. Denn wenn wir eine Gesellschaft wollen, die nicht nur für Wenige, sondern für Alle lebenswert ist, brauchen wir einen tiefgreifenden Wandel. Wir müssen unser Verhalten und unsere Überzeugungen auf den Prüfstand stellen. Der Umgang mit Geld spielt dabei eine zentrale Rolle: Für was gebe ich mein Geld aus? Wenn ich in der privilegierten Situation bin und Geld übrig habe: Wie kann ich es so anlegen, dass es zur Verbesserung der Lebensgrundlage von anderen Menschen beiträgt?
Mirja: Der Spruch „Money makes the world go round” trifft in unserer Welt nach wie vor zu. Angesichts der Klimakrise und der zunehmenden Ungleichheit sollten wir uns gut überlegen, für was wir Geld einsetzen. Gerade Impact Investing, das Oikocredit bereits seit über 45 Jahren erfolgreich betreibt, zeigt: Geld kann eine positive Wirkung haben. Richtig eingesetzt kann es den Menschen dienen, die Realwirtschaft stärken und nachhaltige Entwicklungen fördern. Bei der Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit kommt dem Finanzsektor deshalb eine kritische Rolle zu.
Worin unterscheidet sich Oikocredit für dich von anderen Finanzinstituten?
Sophia: Oikocredit stellt aus meiner Sicht die richtigen Fragen und sorgt dafür, dass mit dem Geld der Anleger*innen strukturelle Veränderungen möglich sind. Dafür beschränkt sich Oikocredit nicht auf die Vergabe von Krediten, sondern setzt sich aktiv für einen Bewusstseinswandel ein. Und das nicht erst seit gestern. Mich begeistert, wie stark die Mitarbeitenden die Ziele und Werte ihrer Organisation verinnerlicht haben und sich in ihrer alltäglichen Arbeit immer wieder daran orientieren.
Mirja: Für Oikocredit ist Geld investieren kein Selbstzweck. Die Genossenschaft verfolgt bereits seit ihrer Gründung soziale Ziele wie die Stärkung von Frauen oder kleinbäuerlichen Betrieben im globalen Süden und richtet ihr gesamtes Handeln danach aus. Diese Vorgehensweise macht Oikocredit besonders und wertvoll. Wie schwer sich die konventionelle Finanz- und Wirtschaftswelt sowie die Politik bei der Definition von Nachhaltigkeit tut, haben wir bei der Entscheidung der EU in der EU-Taxonomie, auch Atomstrom und Erdgas als nachhaltig zu deklarieren, gesehen.
Was bedeutet für dich Nachhaltigkeit für dich?
Sophia: Ich möchte unseren Nachkommen eine lebenswerte Erde hinterlassen. Theoretisch weiß ich auch genau, was ich dafür ich tun oder lassen sollte. Und dennoch fällt mir die Umsetzung im Alltag manchmal schwer. Die Umsetzung von Nachhaltigkeit bedeutet für mich, immer wieder über meinen Gewohnheitsschatten zu springen. Umso mehr brauchen wir als Gesellschaft mutige Entscheidungsträger*innen, die uns mit strukturellen Veränderungen dabei helfen, nachhaltig zu handeln.
Mirja: Wenn man sich über mehr Nachhaltigkeit im Alltag Gedanken macht, kann man zum Teil auch verstehen, warum es den europäischen Staaten schwerfiel, eine einheitliche Taxonomie auszuarbeiten. Denn Nachhaltigkeit hat auch im privaten Leben viele Stellschrauben. Viele Bereiche ließen sich für mich leicht umsetzen wie die Nutzung von Ökostrom oder einem nachhaltigen Bankkonto. In anderen Bereichen wie dem plastikfreien Einkaufen fällt es mir oft schwer, konsequent zu bleiben. Wichtig finde ich, dass wir uns als Gesellschaft darauf verständigen, dass wir unsere Gewohnheiten ändern müssen und die Verantwortung nicht an Individuen abgegeben wird.
Und was machst du gerne, wenn du nicht im Büro bist?
Sophia: Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Familie und meinen Freund*innen – am liebsten draußen in der Natur. Es ist schön, meine Tochter dabei zu begleiten, wie sie die Welt entdeckt. An den Wochenenden besuche ich gerne Seminare, bei denen wir uns mit den Fragen des Menschseins beschäftigen.
Mirja: Im Feierabend und am Wochenende findet man mich oft auf der Yoga-Matte oder in Tübingen bei meiner Yoga-Lehrer*innenausbildung. Außerdem bin ich gerne an der frischen Luft und treffe mich mit den vielen tollen Menschen in meinem Umfeld.
Wir wünschen Sophia und Mirja einen guten Start in unserem Förderkreis und freuen uns über eine schöne und fruchtbare Zusammenarbeit!